Bier-Blindverkostung: Vorgehensweise, Ablauf und Erfahrungen

Bier-Blindverkostung der Memminger Brauerei und biertasting.com.

Da wir vor einiger Zeit an einem Gewinnspiel von biertasting.com teilgenommen haben, bekamen wir ein feines Blindverkostungspaket der Memminger Brauerei geschenkt. Wir haben uns sehr gefreut, als das Paket angekommen ist und waren gespannt, wie die Blindverkostung abläuft.

Bierprobe für zu Hause: Blindverkostung von Bieren – Ablauf, Vorbereitung und Erfahrungen

Im Folgenden möchten wir Euch zeigen, wie eine Blindverkostung von Bier abläuft, wie unsere Erfahrungen und Eindrücke der blinden Bierprobe waren und wie unsere Ergebnisse aussehen. Dazu erhaltet Ihr natürlich alle fein säuberlich ausformuliert unsere Bewertungstexte und Noten zu jedem der mitgeschickten Biere! Seid also gespannt!

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Gewinnspielteilnahme und Freude über den Gewinn

Wir haben am Gewinnspiel über Instagram teilgenommen, indem wir das Bild geliked haben und den entsprechenden Accounts gefolgt sind. Da hier einige Pakete ausgelobt wurden, war die Chance ganz gut, unter den glücklichen Gewinnern zu gehören. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir per Zufall auserwählt worden sind und diese Biere folglich testen durften.

Ankunft des Pakets: Unboxing-Video

Das folgende Video zeigt, wie das Paket bei uns ankam und wir (Christian) es mühe- aber liebevoll öffnete. Übrigens wurde uns das große Blindverkostungs-Bierpaket relativ zügig nach der Bekanntgabe der Gewinner per Post zugestellt. Alle Biere waren sicher verpackt und beim Transport ist glücklicherweise nichts zu Bruch gegangen: Unboxing-Video anschauen

Verkostungsbogen und Youtube-Tutorial

Dem Paket mit beigefügt war ein feiner Bewertungsbogen, auf dem wir unsere Noten und Einschätzung zu Farbe/Schaum, Geruch und Geschmack abgeben müssen. Danach haben wir uns auch gerichtet und entsprechend aus unseren beiden Noten eine Gesamtnote errechnet. Da hier mit 5 Sternen gearbeitet wird, haben wir unsere 10-stufige Skala einfach heruntergerechnet. Sehr schön für alle, die keine Ahnung haben, wie so ein Bierbewertungsbogen auszufüllen ist: Es gibt bei Youtube ein praktisches Tutorial, das Hilfe beim Ausfüllen bietet: Youtube-Tutorial anschauen

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Sortierung der Biere nach Sorten/Typen

Schön ist, dass man uns bereits eine kleine Hilfe mit an die Hand gegeben hat. Heißt: Wir können bereits anhand der Nummer erkennen, um welche Biersorte oder welche Type es sich genau handelt. Das ist äußerst praktisch und hilft natürlich bei der Einsortierung bzw. Einordnung der Biere sehr. Andererseits gibt es natürlich auch ggf. entscheidende Hinweise auf das, was sich hier im Glas befindet. Schließlich möchte man sich ja überraschen lassen und gespannt sein, was einen erwartet. Ein bisschen “Vorfreude” wird einem durch diese Tipps natürlich genommen. Wir können aber nachvollziehen, warum die Brauerei diese Sortierung bereits vorgenommen hat.

Start der Verkostung und Vorbereitung: Gläser, Nummer etc.

Zur Vorbereitung unserer Bierprobe ist Folgendes wichtig: Ihr solltet Durst und “Bock auf Bier” haben. Achtet darauf, dass Ihr immer ein frisch durchgespültes Glas verwendet (nur mit Wasser, nicht mit Spüli, damit die Schaumhaltbarkeit und Konsistenz nicht verfälscht wird). Ihr könnt, was die Nummer betrifft, gerne chronologisch vorgehen, aber könnt natürlich auch wechseln und die Reihenfolge mischen – je nachdem nach welcher Sorte Euch gerade ist. Nun kann es also losgehen, wenn alle Vorbereitungen getroffen sind.

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Ablauf der Verkostung: Geruch, Geschmack, Schaum/Farbe und Gesamteindruck

Der Ablauf der Bierprobe ist äußerst einfach: Holt Euch nach und nach ein gut gekühltes Bierchen aus dem Kühlschrank – ganz gleich, mit welcher Nummer Ihr beginnt. Sprecht Euch ab (wenn Ihr zu zweit seid) oder entscheidet allein, wie Geruch, Geschmack und Schaum bzw. Farbe ausgeprägt sind. Notiert Eure Gedanken und Einschätzungen auf dem Wertungsbogen oder merkt sie Euch. Wichtig ist vor allem, dass Ihr Eure Ergebnisse notiert und Euch merkt, wie Ihr die jeweiligen Biere einschätzt. Denn aus den Einzelbewertungen wird eine Gesamtbewertung kreiert, die Ihr auf dem Bewertungsbogen festhaltet und später in die App übertragt. Hier solltet Ihr auch einen kleinen Text anfertigen, damit interessierte Nutzer wissen, worauf sie sich einlassen.

Erfahrungen während der Bier-Blindverkostung

Wir haben gemerkt, dass es teilweise wirklich schwer war, einzelne Biersorten auseinanderzuhalten. Klar, durch Farbe, Optik und Geruch kann man bereits eine ganze Menge erkennen und auch ausschließen. Die vorgegebene Einstufung auf dem Bewertungsbogen war dabei natürlich eine sehr große Hilfe. Dennoch müssen wir immer wieder feststellen, wie schwer es ist, eine solche Blindverkostung zu absolvieren. Man weiß grundsätzlich nicht, was einen als nächstes erwartet und muss sich jedes Mal aufs Neue auf ein anderes Bier einlassen. Wir sind nun schon etwas länger “im Geschäft” und meinen, die eine oder andere Sorte durchaus herauszuschmecken. Wir hätten uns gefreut, wenn Hinweise wie die “Biersorte” gar nicht erst bekanntgegeben worden wären. Wir hätten es schöner gefunden, wenn man komplette Bier-Blindverkostungen macht, also wenn keine Informationen “durchsickern” und man nicht genau weiß, was einen erwartet. Im Web und in Erfahrungsberichten wie diesem kann man ja jederzeit nachschlagen, wenn man die Probe absolviert oder das entsprechende Bier getrunken hat.

Unsere Bewertungen der Biere 1 bis 12

Blindverkostung Memminger Brauerei: Biere 1-12

Bewertung Christian: Die Blindverkostung der Memminger Brauerei aus dem Gewinnspiel mit dem Beertasting Club beginnt mit einem alkoholfreien Bier. Die helle, gelbe Farbe schimmert leicht opal. Der Schaum ist eher schwach ausgeprägt. Im Geruch sehr süß, so wie wir es von alkoholfreien Bieren kennen. Im Geschmack ist dieses Bier ebenfalls sehr süß. Der Antrunk ist leicht und schlank, etwas wenig Rezenz. Die typische alkoholfreie Süße dominiert deutlich. Ganz so künstlich erscheint diese hier zwar nicht, wie wir es sonst oft kennen, dennoch werd ich mit alkoholfreien Bieren nicht warm. Neben der Süße merkt man hier auch sonst wenig an Aromen, also keine sonderliche Herbe oder ähnliches. Mein Fall ist es nicht und ich gebe dem Bier 3,5 Punkte auf unserer Wertungsskala.

Bewertung Mirco: Hell-Gelb und trüb im Glas, relativ wenig Schaum, der auch nicht wirklich lange hält, so viel kann man sofort sehen. Im Geruch wirkt das Bier eher süßlich, wie man es von den meisten alkoholfreien Bieren kennt. Ohne zu wissen, was ich hier vor mir stehen habe, schneidet der Geschmack jedoch ein wenig besser ab als der Geruch. Die künstliche Süße ist vertreten, jedoch nicht so stark, wie man es von anderen alkoholfreien Bieren kennt. Das Bier bleibt verhältnismäßig mild und unauffällig im Haupttrunk, eckt damit aber natürlich auch deutlich weniger an als andere Kandidaten. Ich bevorzuge immer noch alkoholfreie Weißbiere, habe jedoch auch schon schlechtere Exemplare getrunken. Bin generell nicht der größte Trinker von alkoholfreien Bieren. Dieses hier geht noch gerade eben, aber ich würde jedes Pils oder Helle mit Alkohol vorziehen. 3 Punkte
Bewertung Christian: Bei diesem Bier möchte ich zunächst mal die Optik loben. Hier haben wir wirklich ein schönes, trübes, goldenes Bier mit wirklich tollem, recht cremigem Schaum. Für ein alkoholfreies Bier ist das wirklich schon eine starke Sache. Der Geruch ist allerdings dann doch wieder relativ typisch für ein alkoholfreies Bier. Vor allem finden wir hier die süßen Noten durchaus künstlich. Überraschend dagegen ist dann wiederum der Antrunk. Dieser ist relativ mild, schlank, aber natürlich auch süß. Allerdings keineswegs so schlimm, wie bei vielen anderen und auch im Vergleich zur Probe Nr. 1 ist dieses Bier deutlich weniger süß. Die Rezenz ist absolut gelungen und erfrischend. Neben der süßlichen Note bleibt aber auch bei diesem Bier geschmacklich recht wenig hängen. Dennoch ist es definitiv eins der besseren alkoholfreien Biere, auch wenn das bei weitem noch nicht dafür reicht, mich insgesamt davon zu überzeugen. Ich lande hier bei 4 Punkten.

Bewertung Mirco: Zunächst einmal muss man diesem Bier zugutehalten, dass es so aussieht, wie im Lehrbuch! Würde man ein Bier beschreiben und ein Foto davon in diversen Enzyklopädien abdrucken, so sähe es so aus, wie dieser Kandidat: Eine ganz tolle, feste, sehr feinporige Schaumkrone, die sich so über das Bier legt, wie die Schneedecke über die Alpen. Dazu ein sattes Gold und eine ausgeprägte Trübung im Glas - wodurch das Bier ein wenig “handmade” aussieht und einen tollen, handwerklich-künstlerischen Eindruck macht. Der Antrunk lässt mich aber direkt zurückschrecken und das von mir doch sehr gehasste Wort “Invertzucker” muss fallen. Eine künstliche, sehr penetrant-starke Süße merke ich geruchstechnisch sofort. Erstaunlicherweise bleibt das Bier im Geschmack ein wenig zurückhaltender. Hier habe ich weitaus Schlimmeres erwartet. Die Süße wandelt sich ein wenig um zu einer leichten Fruchtnote und von meinem Endgegner “Invertzucker” schmecke ich erst einmal auch nichts mehr. Es ist natürlich ein sehr mildes Bier und in jeder Blindverkostung schmecke ich sofort heraus, dass es ein alkoholfreies Bier ist. Hier gab es von meiner Seite aber auch schon schrägere Kandidaten im Glas, die noch weniger Sinn ergaben, als die vegane Fleischwurst. Tendenziell ist dieses alkoholfreie Bier aber auch keineswegs eines im untersten Drittel meiner Bewertungsskala. Ich werfe daher gesunde und mittlere 5 Punkte in den Ring.
Bewertung Christian: Kommen wir zur Probennummer 3 der Blindverkostung. Es handelt sich um ein alkoholfreies Bier. Wie wir am Deckel erahnen können, handelt es sich wohl um ein alkoholfreies Weizenbier. Beim Einschütten bestätigt sich dann unser Verdacht, denn dieses Bier ist typisch bernsteinfarben und trüb, bietet dazu noch reichlich schönen und cremigen Schaum. Der Geruch ist primär recht hefig, nur leicht fruchtig. Im Antrunk merkt man überhaupt nicht dieses Süße von alkoholfreien Bieren. Das ist sehr angenehm. Gerade ab der Mitte, nach dem recht milden und leichten Beginn, kommt doch etwas Würze durch, die sehr angenehm ist. Wird am Ende allerdings ein wenig wässrig und der Abgang ist doch relativ kurz. Hinten raus verliert es also doch ein wenig an Geschmack. Hier muss man wirklich beachten, dass man ein alkoholfreies Bier bewertet. Denn unter normalen Gesichtspunkten für ein Bier mit Alkohol wäre das Bier wohl schlechter davon gekommen. Dafür ist es in Summe vielleicht zu neutral und langweilig. Aber gerade weil es alkoholfrei ist merkt an doch, dass hier die typische, eher künstlich anmutende Süße fehlt. Zum Glück. Dadurch lässt sich dieses Bier wirklich gut trinken, es erfrischt und ist wirklich gut für eine Mittagspause am See oder einfach auf dem Balkon geeignet. Insofern bekommt dieses Bier von mir gute 7 Punkte.

Bewertung Mirco: Hell-Gelb und trüb im Glas, relativ wenig Schaum, der auch nicht wirklich lange hält, so viel kann man sofort sehen. Im Geruch wirkt das Bier eher süßlich, wie man es von den meisten alkoholfreien Bieren kennt. Ohne zu wissen, was ich hier vor mir stehen habe, schneidet der Geschmack jedoch ein wenig besser ab als der Geruch. Die künstliche Süße ist vertreten, jedoch nicht so stark, wie man es von anderen alkoholfreien Bieren kennt. Das Bier bleibt verhältnismäßig mild und unauffällig im Haupttrunk, eckt damit aber natürlich auch deutlich weniger an als andere Kandidaten. Ich bevorzuge immer noch alkoholfreie Weißbiere, habe jedoch auch schon schlechtere Exemplare getrunken. Bin generell nicht der größte Trinker von alkoholfreien Bieren. Dieses hier geht noch gerade eben, aber ich würde jedes Pils oder Helle mit Alkohol vorziehen. 3 Punkte Bewertung Mirco: Erst einmal muss ich sagen, dass mich Christian mit diesem Bier ein wenig “reingelegt” hat, da er mir nicht verraten hat, um welche Biersorte es sich handelt. Glücklicherweise habe ich erkannt, dass es sich um ein alkoholfreies Weizenbier handelt. Aus diesem Gesichtspunkt betrachtet muss man die eigene Bewertung natürlich etwas anders “aufbauen”, da ein alkoholfreies Weizenbier anders zu bewerten ist, als zum Beispiel das Bock- oder Starkbier mit hohen Prozenten. Mein erster Eindruck war bei diesem Bier nicht so erfreulich, was aber nur an meiner Erwartungshaltung lag. Mit dem exakten Wissen um die genaue Kategorie des Bieres ist mir Folgendes ganz klar: Hier ist wenig Süße, wenig künstliche Süße und wenig “Pappiges” vorhanden. Das Bier lässt sich locker trinken - vor allem gegen den Durst nach dem Sport. Zu Beginn kommt eine deutliche Frische durch, fast schon isotonisch - ohne dabei aber klebrig-süß zu sein. Zum Abgang erkenne ich eine leichte Bitterkeit bzw. eine minimale Herbe im Bier, die den Geschmackseindruck abrundet und für einen flotten und unauffälligen Ausklang sorgt. Klar, die Aromenvielfalt ist hier nur bedingt gegeben - reicht meiner Meinung nach aber vollkommen aus. Der Erfrischungsfaktor ist es, der mich letztlich bei diesem Bier überzeugt. Ein richtiges “Bier” ist dieses Getränk für mich nicht, da eben eine der wichtigsten Bestandteile, der Alkohol, gänzlich fehlt. Für ein isotonisches Erfrischungsgetränk nach einer absolvierten Sporteinheit ist dieser Kandidat aber absolut zu empfehlen: 8,5 Punkte.
Bewertung Christian: Die Probennummer 4 ist gold und hat einen leicht trüben Schimmer. Also nicht ganz blank, aber auch nicht so richtig opal. Der Geruch ist malzig, süßlich und karamellig. Auch im Antrunk merke ich diese malzigen Noten. Der erste Eindruck der Kohlensäure ist nicht so intensiv, kommt aber mit der Zeit feinperlig auf die Zunge. Eine leicht metallische Würze merke ich in der Mitte ehe im Abgang dann nur sehr gering der Hopfen durch kommt und dem Bier eine leichte Herbe verleiht. So richtig einsortieren kann ich dieses Bier nicht. Irgendwie ist es ganz passabel zu trinken, aber auch nichts weltbewegend Neues. Die karamellige Süße ist mir doch ein wenig zu dominant, zumal Sie hier die übrigen Aromen eher verhalten in den Hintergrund rückt. Insofern lande ich für dieses Bier bei 4,5 Punkten.

Bewertung Mirco: Wo ist denn hier bitte die Kohlensäure hin? Kaum vorhanden, oder? Zumindest erkennt man nicht sonderlich viel davon. Rein optisch macht das Bier einen sehr netten Eindruck: Ein leicht opaler Schimmer sorgt dafür, dass das goldene Bier nicht ganz blank ist. Der Geruch erscheint mir zunächst recht malzig-süßlich. Dazu meine ich, etwas Karamell herauszuriechen. Im Antrunk sowie im Haupttrunk bestätigen sich die ersten Eindrücke. Zumindest die Malzsüße ist sehr stark präsent, auch das Karamell ist zu schmecken. Hinzu kommt zum Abgang noch eine leicht würzige Note, die das Bier entsprechend abrundet - allerdings ohne, dass es zum Anschluss an Süße verliert. Sind wir mal kreativ: Eine Note, die mir in den Sinn kam, waren Kiefernadeln. Wer weiß, welches Bier ich hier gerade trinke, aber vielleicht habe ich mit dieser Vermutung ja sogar recht. Alles in allem ganz süffig, aber mir viel zu süß und zu malzig. Karamell ist auch nicht wirklich mein Ding. Dazu mangelt es ein wenig an Kohlensäure, so dass der Durst nur dann gelöscht wird, wenn man sehr schnell und zügig trinkt. Spannend: Von Schluck zu Schluck wird es angenehmer zu trinken und das Malzige bzw. die Süße im Bier fallen nicht mehr so sehr auf. Es wird sicherlich nicht mein Lieblingsbier, aber den Knaben kann man sich schon mal genehmigen. 5 Punkte.
Bewertung Christian: Das Bier mit seiner goldenen Farbe und der doch sehr üppigen schönen Schaumkrone sieht optisch toll aus. Der Geruch ist ein Mix aus leichtem Malzaroma und einer bitter-herben Note. Im Antrunk ist das Bier recht vollmundig und weich. Spritzigkeit geht dem Bier mangels Kohlensäureanteil etwas ab. Die Malzaromatik ist hier doch deutlich zu schmecken, auch wenn diese grundsätzlich sehr mild erscheint. Im Abgang merkt man eine leichte Hopfennote, die aber überwiegend sehr dezent im Hintergrund bleibt. Schmeckt okay, aber ist auch kein Highlight. Ich fände etwas mehr Kohlensäure schon durchaus gut in dem Bier. Da wir ja keine Ahnung haben, um was für ein Bier es sich handelt, würde ich mal von einem Märzen oder evtl. noch einem Export ausgehen. Von mir gibt es für das Bier passable 6 Punkte.

Bewertung Mirco: In der heutigen Blindverkostung steht ein Bier auf dem Programm, das sich mit einer Menge Schaum und einer tollen Haltbarkeit präsentiert. Ich erkenne leicht malzige, dazu aber auch bitter-herbe Aromen. Möglicherweise handelt es sich um ein Export oder Märzenbier? Für ein Pils reichen die Bitter-herben Aromen nicht aus und gegen ein klassisches Helles spricht die dunkel-goldene Farbe des Bieres. Im Haupttrunk kommen vor allem leichte Malznoten und leicht bitter-herbe Noten durch. Generell überwiegt ein vollmundiger und vor allem leichter, milder Geschmack, der für eine sehr gute Trinkbarkeit des Bieres sorgt. Es mangelt natürlich ein wenig an der Spritzigkeit bzw. schlagfertigen Rezenz. Das liegt aber natürlich an der Biersorte, bei der die Kohlensäure bewusst nicht so stark aufgedreht ist, wie bei manch anderen Bieren. Ein nettes Bierchen, das ich sehr gerne trinke. Btw: Für alle, die nicht wissen, wo die Stadt Memmingen liegt: Sie befindet sich in Bayern, ein Stück weit südlich von Ulm an der A7 und gar nicht mal soweit von Liechtenstein und dem Bodensee entfernt. Sicherlich eine Reise wert. 8 Punkte
Bewertung Christian: Das Bier mit der Nummer 6 sieht optisch schon mal gut aus. Es ist gelbgold und trüb, darauf eine weiße Schaumkrone, die zwar nicht maximal stabil bleibt, aber haftet zumindest schön am Glas. Der Geruch ist leider irgendwie etwas muffig und beißend, aber auch süß. Ich nehme Honignoten in der Nase auf, die auch beim Bewertung Christian: Geschmack deutlich heraus kommen. Der malzige Antrunk ist süß, aber auch recht intensiv nach Honig. In der Mitte flacht das Bier doch zunehmend ab. Nur eine leichte Würze ist zu erkennen. Den Hopfen merke ich vom Geschmack her quasi nicht und auch im Abgang bleibt das Bier für mich irgendwie fade. Was konstant bestehen bleibt, ist diese anfängliche Süße, die zwar abnimmt, aber doch durchgängig zu schmecken ist. Mir persönlich ist der Start zu intensiv, dafür dann der Ausklang zu schwach. Mich kann dieses Bier geschmacklich nicht abholen. Optik und auch die Rezenz ist aber gut gelungen. Da der Geschmack ja hier urteilsmäßig überwiegen sollte, komme ich aber nicht über 3,5 Punkte hinaus.

Bewertung Mirco: Honig, Hefe und Säure - das ist es, was ich bei diesem Bier vor allem herausschmecke. Der erste Gedanke, als ich die Nase in das Bier gesteckt habe, war “Hefe”. Der Geschmack deutet jedoch eher auf etwas Süßliches hin, vor allem Honignoten sind zu erkennen. Der Abgang wird ein bisschen würziger, gleichzeitig auch ein wenig herber. Eine leichte Säure schmecke ich auch heraus, hier kann ich mich aber auch irren. Das untergärige Bier mit der schönen Nummer 6 ist wirklich ein Kandidat, den man wollen muss. Im Glas sieht es ganz nett aus, da es Gold und trüb erscheint. Der Geschmack (und vor allem der Geruch) sind aber so gewöhnungsbedürftig, dass ich mich kaum zu einer guten Bewertung hinreißen kann. Diese Geschmacksrichtung trifft meinen Nerv leider nicht, weswegen ich hier nur mit 2 Punkten urteilen kann. Sorry. Dass das Bier zum Ende ein wenig würziger wird, die Honig- und Hefenoten aber abflachen, tut dem Bier ehrlich gesagt ganz gut. Trotzdem für mich keine Alternative beim nächsten Kneipengang.
Bewertung Christian: Auch bei diesem Bier haben wir wieder eine tolle goldene Farbe mit üppigem Schaum vor uns. Optisch ähnelt das Bier sehr der Nr. 5 und auch im Geschmack nehmen sich die beiden Proben wenig. Auch hier ist der Antrunk erstmal relativ vollmundig. Die Kohlensäure ist ebenfalls eher gering. Was man bei diesem Bier merkt ist, dass gerade der Mittelteil des Bieres doch etwas breiter ist. Hier kommt insgesamt etwas mehr Aromatik durch. Geschmacklich sind wir aber wieder bei einem relativ malzbetonten Bier, welches gerade ab der Mitte bis hin in den Abgang durchaus hopfenaromatisch wird. Ich würde hier wieder von einem Märzen oder Export ausgehen, könnte aber auch etwas in Richtung Festbier gehen. Mir schmeckt es ganz gut, auch wenn auch hier wieder etwas mehr Kohlensäure rein dürfte und die Süße darf gern noch etwas zurück, damit der Hopfen, der hier zu schmecken ist, noch etwas mehr Bühne bekommt. Ich bin bei 6,5 Punkten.

Bewertung Mirco: Eines ist klar: Das Bier, das in unserer Blindverkostung nun im Glas erscheint, ist definitiv vollmundig. Den Alkoholgehalt schätze ich verhältnismäßig hoch ein, bei ca. 5,5-6,0%. Mir fällt auf, dass es sich um ein sehr weiches und leichtes Bier handelt, das schon malzbetont daherkommt. Wenn ich meine Trinkgeschwindigkeit beobachte, muss es sich darüber hinaus um einen sehr süffigen Kandidaten handeln. Man kann das Bier wirklich sehr gut trinken. Eine angenehme Rezenz ist festzustellen und auch die Optik spielt auch nach wenigen Minuten mit: Das Bier verliert logischerweise an Schaumintensität, sieht dabei aber keineswegs schal oder abgestanden aus. Im Glas erscheint es Gold-Gelb und natürlich blank, nahezu schon glanzfein. Eine leichte Hopfennote schwingt hinten raus mit. Alle Aromen bleiben aber auf einem sehr humanen und milden Niveau. So etwas gefällt mir sehr gut, da es sich dann auch sehr gut als “Party- und Feierbier” eignet, von dem man auch mal größere Mengen trinken kann, als es der örtliche Doktor empfiehlt. Ich vermute, dass wir es hier mit einem Märzenbier zutun haben: Auf jeden Fall aber mit einem untergärigen Bier, das ein bisschen stärker eingebraut wurde und bei dem das Vollmundige überwiegt. Stutzig bin ich jedoch ob der Farbe, denn das Bier ist für meine Prognose doch recht dunkel geraten. Klar, keineswegs Bernsteinfarben oder Braun, aber ein sattes Gold kommt doch zum Vorschein. Typische Helle und Pilsener sind eher Gelb im Glas. Ich freue mich auf die Auflösung und verbleibe mit 8,5 Punkten.
Bewertung Christian: Dieses dunkle Bier hat eine braune Farbe mit leicht rötlich schimmernden Akzenten. Der Schaum ist nicht sonderlich stark ausgeprägt und auch der Geruch ist von der Intensität her eher durchschnittlich. Es ist jedoch recht viel zu riechen, nämlich deutlich malzige und röstige Noten. Der Antrunk des Bieres ist durchaus vollmundig und gefällig. Die Kohlensäure ist ausgewogen und feinperlig. Der Geschmack ist, wie bereits im Geruch festgestellt, durchaus malzaromatisch und süßlich. Etwas fruchtig-beerige Noten merkt man hier heraus und auch das Röstmalz ist ab der Mitte durchaus zu schmecken. Im Abgang wird das Bier dann trocken und es verbleibt ein wirklich trockenes, fast pelziges Mundgefühl. Ich muss schon sagen, dass dieses Bier durchaus interessant ist. Es ist absolut aromatisch, malzig, röstig. Alles nicht übermäßig, aber absolut harmonisch und schmeckbar vorhanden. Mir gefällt dieser Mix durchaus gut, was mich doch verwundert, da ich eigentlich kein riesiger Fan solcher Bier bin. Ich geb diesem Bier aber schöne 8 Punkte.

Bewertung Mirco: Schon beim Einschenken war dieses Bier sehr interessant, denn es ist dunkelbraun im Glas mit kupfer-schimmernden Reflexen. Gegen das Licht gehalten sah es sehr toll aus. Der untergärige Bier bildet leider etwas wenig Schaum aus, der auch von keiner langen Haltbarkeit geprägt ist. Blicke ich zu Christians Glas herüber, ist auch dort der Schaum vergangen. Was man riecht, ist vor allem das Malzaroma, sowie leichte Röstnoten. Dazu eine gewisse Süße und meiner Meinung nach eine beerige Note, die man sonst nur bei Schwarzbieren findet. Dafür ist das Bier aber eigentlich zu hell im Glas. Bedenkt: Wir wissen nicht, um welches Bier es sich handelt und müssen es blind verkosten. Die Aromen im Mittelteil sind sehr schlank und unauffällig. Im Nachgeschmack ebenfalls - also man hat das Bier hinten raus nicht besonders lange im Mund. Ein wenig röstig wird es im Abgang, hier kommen die Aromen etwas deutlicher durch. Der beerige Charakter geht bereits zu Beginn ein wenig verloren. Stattdessen bleibt das Bier erstaunlich mild und relativ gut trinkbar - sicherlich auch wegen der entspannten Rezenz. Nach weiteren Probeschlucken erkenne ich eine ganz leichte Säure, die wiederum zu den beerigen Noten passt. Schwierig zu erraten, um welches Exemplar es sich handelt. Ist es ein sehr mildes Lager/Schwarzbier oder vielleicht doch ein dunkles Exportbier? Oder ein klassisches Dunkelbier: Malzaromatisch, blank und wenig bitter - dazu leicht süß? Zumindest die Geschmackstiefe würde für eine dieser Varianten sprechen. Ich bin gespannt und komme zu einer Gesamtbewertung von 6,5 Punkten.
Bewertung Christian: Jetzt testen wir blind ein Weißbier. Optisch erstmal alles im normalen Rahmen. Ein goldenes, fast bernsteinfarbenes Bier mit viel Schaum, der recht cremig und stabil auf dem Bier sitzt. Der Geruch ist für ein Weizen eher unterdurchschnittlich und man riecht doch recht deutlich die hefigen und würzigen Aromen heraus. Die klassische Bananennote merke ich im Geruch nicht, aber tatsächlich kommt diese im Geschmack durch, wenngleich nicht so intensiv bei manch anderem Weizenbier. Daneben gesellt sich geschmacklich auch wieder etwas Nelke dazu, aber auch die ist hier mit den übrigen Aromen schön im Ausgleich. Ab der Mitte geht ein wenig die anfänglich doch recht schöne Spritzigkeit etwas verloren. Hinten raus wird dann der Hopfen etwas deutlicher und man schmeckt sogar einen ganz leicht-herben Geschmack im Abgang, der zudem durchaus trocken ausklingt. Für meinen Geschmack ein durchaus ausgewogenes, süffiges Weizen, welches, für meinen Geschmack, gern noch etwas mehr Banane vertragen könnte und dafür einen Hauch weniger Nelke. Aber insgesamt durchaus ausgewogen und gut zu trinken. Insofern gebe ich diesem Weizenbier auch absolut respektable 8 Punkte.

Bewertung Mirco: Unschwer herauszuschmecken: Wir haben ein Weizenbier im Glas. Es ist deutlich dunkler, als klassische Weizenbiere - fast schon Bernstein. Die Schaumbildung war klasse und der Schaum (recht weiß in der Farbe) hält auch sehr lange im Glas. Erst dann, wenn man 2-3 mal ansetzt, geht er ein wenig zurück. Ich schmecke durchschnittlich viel Alkohol heraus und erkenne deutliche Hefenoten bereits im Geruch. Im Geschmack bestätigt sich der erste Eindruck ein bisschen und lässt sich dazu noch ergänzen: Nelke, Banane und Hefe kommen gut durch. Dazu ein gewisser Fruchtanteil. Ein wenig Säure kann ich erkennen, aber keinesfalls zu viel. Ein leichter Süßeanteil bleibt ebenfalls vom Antrunk bis zum Haupttrunk bestehen - allerdings auch auf einem milden Niveau. Zum Ende wird das Bier etwas herber und leicht würziger, aber dennoch nicht zu trocken. Die typischen Weizenbier-Noten sind trotzdem zu jeder Zeit herauszuschmecken. Insgesamt ein sehr süffiger, trinkbarer Eindruck und ein Bier, das mir im Fazit echt gut gefällt. Man ist bemüht, möglichst nicht anzuecken und hat deshalb einen Mix aus den klassischen Weizenbier-Aromen geschaffen und mit einer leichten Würze, einer mild-malzigen Note und ein wenig Nelke. Ein Weizenbier, das eigentlich den meisten Biertrinkern schmecken dürfte. Ich komme auf 8,5 Punkte.
Bewertung Christian: Optisch ist die Nr. 10 ein schönes bernsteinfarbenes Bier mit ordentlicher Trübung. Die Brauerei verrät soviel, als dass es sich um ein Weizenbier handelt. Der Antrunk ist relativ entspannt und mild. Den typischen Weizengeschmack merkt man, wobei diesem Bier hier die fruchtige Note nach Banane etwas fehlt. Dafür kommt hier durchaus stärker die Säure zum Vorschein, bleibt jedoch nicht übermäßig dominant. Etwas Würze merkt man ebenso, zum Glück auch hier ohne besonders intensive Nelkennote, die mir oftmals zu präsent ist. Für meinen Geschmack dürfte das Weizenbier gerne etwas mehr der typischen Fruchtigkeit haben. Die Würze ist aber gelungen und sollte nicht stärker intensiviert werden. Der Abgang ist nett, aber auch eher relativ harmlos. Die Kohlensäure ist reichlich präsent aber auch nicht zu viel. Geschmacklich ist das Bier aber in Summe jetzt kein sonderliches Highlight, aber absolut stabil und passabel trinkbar. Von mir gibt es daher ebenso stabile 7 Punkte.

Bewertung Mirco: Ein Weizenbier, wie es im Buche stehte: Trüb im Glas, Bernstein als Farbe und einigermaßen viel Schaum - so soll es sein. Dazu kommt ein klassischer Geruch nach Frucht, Hefe und Nelke. Einzig die süßlichen Aromen fehlen hier ein wenig. Im Geschmack erkenne ich auch keine sonderlich starke Süße, dazu umso mehr Frucht und Hefe. Hinten raus kommt die Würze, wahrscheinlich bedingt durch das Nelkenaroma, sehr gut zum Vorschein. Im Haupttrunk meine ich ein wenig “Säure” zu erkennen. Der gemeine Mensch würde “Gurkenwasser” schreiben. Ich möchte das ungern bestätigen, erkenne aber, dass hier leicht säuerliche Noten verarbeitet wurden - was auch nicht untypisch für ein Weizenbier ist. Erstaunlicherweise blieb der Schaum bei diesem Weizenbier nicht sonderlich lange im Glas. Definitiv habe ich hier ein vollmundiges und vor allem süffiges Bier im Glas, das man sehr gut in großen Schlucken trinken kann. Es bleibt trotz der dezenten Säure und der leichten/feinen Würze im Schnitt sehr mild und bekömmlich - sehr wohltuend für den Magen. Das ist ein Weizenbier nach meinem Geschmack - so soll es schmecken, wenn ich es mir bestelle. Für mich in dieser Blindverkostung eines der besten Biere: 8 Punkte.
Bewertung Christian: Wow, also was kommt denn hier mit der Probe Nr. 11 ins Glas?! Optisch sieht man erstmal ein goldfarbenes Bier, welches blank ist und überschaubar von der Schaumbildung ist. Der Geruch ist total frisch, fruchtig nach Zitrus. Wenn ich nicht wüsste, dass es sich im ein Bockbier handeln soll, hätte ich sofort auf ein Radler getippt. So ist dann auch zunächst der Antrunk extrem fruchtig und zitronig. Eben typisch Radler. Schnell kommt mir jedoch eine ganz andere Assoziation in den Sinn. Nämlich der Geschmack von kaltem Glühwein bzw. Glühbier. Wir hatten so eines von Turmbräu (Penny) mal in unserem Test und wir haben es warm und kalt getrunken. Die kalte Variante ist auch die, die ich hier schmecke. Zitrusfrucht dominiert, aber es kommt auch ordentlich Würze durch. Jetzt aber kein Nelkenaroma, wie man es von Weißbieren kennt, was auch typisch Weihnachten wäre. Der Abgang bleibt insgesamt relativ mild und eben weiterhin süßlich-fruchtig, aber nicht pappig, klebrig. Überraschend…wirklich. Also auf ein Bockbier hätte ich hier niemals getippt. Ein Radler würde ich sofort glauben. Andererseits, wenn man sich etwas mehr konzentriert und das Bier richtig durch die Zähne zieht, merkt man auch den Alkohol schon deutlicher. Dennoch wäre ich nie auf ein Bockbier gekommen. Es kann ja auch eigentlich nur so sein, dass hier etwas zugegeben wurde, denn so fruchtig, wie dieses Bier ist, kann es eigentlich nicht allein von Aromahopfen kommen. Dieser Glühwein-/ Glühbier-Geschmack geht mir auch nicht mehr aus dem Kopf. Also eins muss man der Brauerei hier lassen….sie überrascht sehr. Und das eigentlich im positiven. Denn wenn man ein Bier braut, welches schmeckt wie 2,5%iges Radler, aber eigentlich 7% Bock enthält, hat man irgendwie auch nichts falsch gemacht oder? Mir zumindest schmeckt es, weil es auch wirklich irgendwie neuartig und lecker ist. Klar, vielleicht etwas zu viel Zitrus, etwas zu sehr Radler (wenn es eben keines ist). So oder so…von mir gibt es hierfür tolle 8 Punkte.

Bewertung Mirco: Ein Bier, das ein Bock sein soll, verbirgt sich also hinter der Nummer 11. Ganz ehrlich: Darauf kommt man kaum. Allein meine Geruchsprobe hat ergeben, dass wir es hier mit Zitrusnoten und einer guten Portion Süße im Bier haben. Nach ein wenig Rücksprache mit Christian haben wir den Übeltäter des Geschmacks aber gefunden: Glühwein! Es sind weihnachtliche Noten, die in diesem Bier integriert sind. Die Süße ist zwischen Antrunk und Abgang omnipräsent und dominiert neben dem Zitrus-Charakter das gesamte Bier. Vor allem im Nachgeschmack kommt eine Note heraus, die sofort an weißen Glühwein erinnert. Hier lässt sich auch erahnen, dass es sich um ein eher hochprozentiges Bier tippen würde - auch wenn ich zu Beginn erst auf ein alkoholfreies Bier oder gar ein Radler getippt hätte. Und auch jetzt könnte man mich mit einem Bier dieser Art sicherlich in die Irre führen. Soll das wirklich eher hochprozentig für ein Bier sein? Wer weiß! Der Nachgeschmack bleibt erstaunlicherweise fast aus, so dass es trotz der Geschmacksintensitäten eher ein kurzweiliges Bierchen ist. Trotzdem mit Vorsicht genießen - wer weiß, wie viele Umdrehungen man hier im Glas hat. Ich gebe eigentlich geschmacklich nur 3,5 Punkte. Wegen der Exotik, der Spannung und der Power im Glas runde ich aber auf 5,5 Punkte auf.
Bewertung Christian: Die Nummer 12 ist ein Bockbier, soviel verrät uns die Brauerei. Sofern es eines der bereits bestehenden Produkte ist, könnte dieses Bier das Memminger Kartäuser Doppelbock Dunkel sein. Optisch haben wir hier ein braunes Bier vor uns mit leichten Rotanteilen. Die Schaumbildung war bei uns zumindest nicht sonderlich ausgeprägt. Schade, das ist optisch natürlich dann immer ein kleines Manko. Im Geruch merkt man recht deutlich süße, malzige und karamellige Noten. Der Antrunk ist überraschend mild für ein Bockbier. Natürlich steckt was hinter und es ist vollmundig im Geschmack. Aber da haben wir defintiv schon andere Kandidaten gehabt. Die Süße und die Karamellnoten dominieren hier schon deutlich auch den Geschmack. Nach und nach meldet sich noch eine Würze in dem Bier und gegen Ende wird es sogar etwas herber. Insgesamt bietet das Bier eine schöne Rezenz. Typische Röstaromen hat man hier eher weniger. Man setzt doch verstärkt auf die Karamellnoten. Das ist vielleicht auch ein kleines Manko, denn mir persönlich ist das gegen Ende des Bieres dann doch zu viel des Guten. Immerhin merkt man den Alkohol dieses Bocks hier kaum, was aber natürlich auch gefährlich sein kann, denn aufgrund der Süße neigt man vielleicht dazu, dieses Bier schneller zu trinken, als man es sollte. An sich ein schönes Bier, aber auch nicht sonderlich komplex. Ich kann es gut trinken, bin aber ja kein riesiger Bockbier-Fan. Insofern schneidet dieses Bier gut, aber nicht spitze ab. Von mir gibt es ordentliche 6,5 Punkte.

Bewertung Mirco: Wir haben es nun mit einem Bockbier aus dem Hause Memminger zutun. Dieses Bier erscheint Braun im Glas. Wenn man möchte, erkennt man sogar leichte Kupfer-Reflexe, die das Bier im Licht leicht rötlich erscheinen lassen. Etwas wenig Schaum im Glas, leider. Der hält auch nicht besonders lange, fast schon wie bei so manch einem Altbier. Der Geruch ist malzig und vor allem süßlich mit leichten Nuancen nach Karamell. Dazu kommt eine dezent-alkoholische Note. Der Geschmack ist ähnlich und reiht sich perfekt ein: Das, was ich im Geruch festgestellt habe, spiegelt sich auch auf der Zunge wider. Von Schluck zu Schluck wird das Bier sogar angenehmer zu trinken. Für einen Bock ist das wirklich ein sehr gutes und geschmeidiges Getränk. Ich lande bei ganz entspannten 7,5 Punkten.

Unsere letzten Anmerkungen

Dass wir die Biersorte vorher bereits wussten, war ein wenig schade. Aber die Brauerei kann uns hier ja auch mit Absicht in die Irre geführt haben – wer weiß das schon. Ein weiterer Tipp: Klebt den Deckel ab – denn sonst kann man bereits von der Form und Optik des Deckels darauf schließen, um welches Bier es sich handeln könnte – denn schließlich findet man auf der Website allerhand erdenkliche Informationen und Bilder zu den Bieren. Bei Bierproben mit Blindverkostung sollte generell versucht werden, so wenig Informationen wie möglich preiszugeben. Und noch etwas: Füllt doch Biere einfach mal in eine andere Flaschenform ab, wählt eine andere Größe und eine andere Beschriftung – wenn das Bier schon nicht abgeklebt wird. Auf diese Weise wird die Blindverkostung noch viel spannender gemacht. Grundsätzlich bedanken wir uns an dieser Stelle sehr herzlich für diese tolle Probe, die uns sehr viel Spaß und Freude bereitet hat und Euch, liebe Memminger Brauerei, hoffentlich bei Eurer Produktauswahl weiterhelfen wird.

Bier-Blindverkostung Vorgehensweise, Ablauf und Erfahrungen6

Unser Ergebnis der Blindverkostung

Unser Ergebnis fällt durchwachsen bis positiv aus. Wie Ihr seht, haben wir einige Highlights mit dabei, die uns in Summe sehr gut geschmeckt haben. Es gibt jedoch auch Biere, die uns weniger zugesagt haben und die wir sicherlich auch nicht noch einmal trinken möchten. Dazu war eine solche Verkostung ja auch gedacht und sie soll der Brauerei helfen, die Biere herzustellen, die wirklich von der großen Mehrheit angenommen und für gut befunden werden. Ich hoffe, dass wir mit unserer Blindverkostung einen Beitrag dazu steuern konnten und dass es der Brauerei hilft, unsere Texte und Bewertungen zu lesen.

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