Bierflaschen

bierflaschen design alternativen bier test

Bierflaschen und ihre Historie

Bier wurde früher lange Zeit nur in Fässern verkauft. Dies war natürlich sowohl für den Verkäufer, als auch für den Käufer im wahrsten Sinne des Wortes ein schweres Vergnügen, denn wer je ein Bierfass gehoben hat weiß, dass das kein Spaß ist. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich dies geändert und Bier wurde auch in Flaschen abgefüllt. Dies lag insbesondere am veränderten Konsumverhalten, aber auch daran, dass der Verkauf von Bierflaschen für die Brauereien deutlich mehr Ertrag erwirtschaftet hat. Daher sind Bierflaschen, ob nun einzeln oder im Kasten, heutzutage sicherlich die meistgenutzte Aufbewahrungsform von Bier, vor allem für den Privatgebrauch. Denn so schön ein frisch gezapftes Fassbier zum gemütlichen Ausklang des Feierabends auch ist, so hat eben nicht jeder gleich eine Zapfanlage in seiner Küche verbaut.

Flaschenformen im Überblick

Bierflasche ist nicht gleich Bierflasche. In Deutschland gibt es allein ca. 120 Flaschentypen, die auf dem Markt vorhanden sind. Die meisten Bierflaschen sind aus Glas und mit einem Kronkorken versehen, es gibt aber auch Plastikflaschen, die entsprechend leichter im Transport sind. Einige Hersteller versehen ihre Bierflaschen mit einem Relief im Glas, dem sogenannten Embossing. Dies lässt die Flasche noch wertiger aussehen. Zudem werden die Flaschen mit Etiketten beklebt, so dass dem Käufer direkt ersichtlich ist, welches Bier er gerade aus dem passenden Bierglas trinkt.

Im Folgenden geben wir euch einen Überblick über die gängigen Bierflaschen, woher sie ihren Ursprung haben und welche Besonderheiten es zur jeweiligen Flasche gibt.

Bügelflasche

Noch bevor bei den Brauereien die massenweise Abfüllung von Bier in Flaschen stattfand, wurde Bier seit Ende des 19. Jahrhunderts bereits in Flaschen mit einem Bügelverschluss vertrieben. Dies war nötig, da zu dieser Zeit die Flasche noch von Hand verschlossen werden musste. Damit ist die Bügelflasche also eine der ältesten Bierflaschen auf dem Markt, die noch bis heute bei einigen Brauereien Verwendung findet. Dieser Flaschentyp sieht nicht nur ebenso nostalgisch wie zeitlos aus, sondern erfreut den Bierkonsumenten auch durch das allseits beliebte Plopp-Geräusch, das beim Öffnen des Bügelverschlusses entsteht. Die Bügelflasche gibt es meistens mit den Abfüllmengen von 0,33 l und 0,5 l. Besonders bekannt auf dem deutschen Markt ist sicherlich das Sortiment der Flensburger Brauerei, die komplett auf dies Bügelflasche setzen und den Verschluss stetig weiterentwickeln.

Euro-Flasche

Die Euroflasche war lange Zeit der Klassiker unter den Bierflaschen. Insbesondere in den 1970er Jahren hatte diese Flasche ihren Höhepunkt. Aufgrund ihrer Robustheit und der etwas klobigen Form, war die Euro-Flasche gerade im Handwerksgewerbe sehr beliebt, hatte dadurch aber auch schnell einen entsprechenden Ruf weg. Die üblicherweise braune Flasche hat einen breiten Boden, einen kurzen Flaschenhals, fasst in der Regel 0,5 l Inhalt und ist mit einem Kronkorken verschlossen. Es gibt sie jedoch seltener auch Euroflaschen mit einer Füllmenge von 0,33 l. Auch heute ist die Euroflasche noch im Handel zu finden, gerade bei einigen nostalgischeren Bieren aus Süddeutschland. Aktuell erfreut sich die Euroflasche sogar wieder steigender Beliebtheit.

Langhals-/Longneck-Flasche

Die Langhalsflasche, auch Longneck-Flasche genannt, ist noch relativ neu und wurde durch einige Brauereien erst zu Beginn des neuen Jahrtausends verwendet, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Wie der Name es bereits vermuten lässt, handelt es sich bei der Langhalsflasche um eine Flasche, die unten breit beginnt, gerade nach oben verläuft und nach einem Absatz dann einen langen schmalen Hals hat. Obwohl Bier noch gar nicht so lange in dieser Flaschenform abgefüllt wird, ist es mittlerweile eine der am häufigsten verwendeten Formen auf dem Biermarkt.  Es gibt die Longneck’s sowohl in Weiß-, Grün- und Braunglas, jeweils üblicherweise in der 0,33 l und 0,5 l Variante. Die Brauerei Beck ist eine der ersten in Deutschland gewesen, die dieses Flaschenformat bereits recht früh für sich entdeckt hat.

NRW-Flasche

Sie ist handlich und schlank – die NRW-Flasche. Es handelt sich hierbei um eine Flasche, die in den 1980er Jahren entstanden ist. Sie ist mit einem Kronkorken versiegelt. Die Flasche heißt NRW-Flasche, da sie zunächst im Bundesland Nordrhein-Westfalen eingeführt wurde. Hier findet deren erste Verwendung statt. Inzwischen hat sie sich als Standard etabliert und wird mittlerweile vielfach und gerne verwendet. Es entstand nach und nach der Trend, Bier möglichst besonders und einzigartig zu verpacken bzw. auszuliefern: Die NRW-Flasche spielte dabei eine besonders große Rolle, da sie einzigartig, praktisch und komfortabel daherkommt. Der längere Hals, Platz für 20 Flaschen pro Kiste sowie das Außenmaß und die Abstimmung für eine Europalette waren weitere Beweggründe, die NRW-Flasche auch überregional bekanntzumachen.

Steinieflasche

Klassische ausgedrückt: Im Jahr 1953 wurde eine Flaschenform entwickelt, die sich heutzutage als Steinieflasche bezeichnen lässt. Erst seit den 1960er Jahren erfreut sie sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Sie hat einen Durchmesser von 70,5 mm, eine Höhe von 17,4 cm und eine Füllhöhe von 153 mm. Das Gewicht der leeren Flasche  beträgt 270 Gramm. Aufgrund ihrer Form eignet sich die Steinieflasche wunderbar dazu, 0,33 und 0,5 Liter abzufüllen. Ob Bombe, Granate, Zwerg, Mauerflasche, Maurerpulle, Maurerkanne oder Maurerbombe: Die Steinieflasche genießt deutschlandweit diverse Bezeichnungen. Aber wir sagen: Die Hauptsache ist, dass das Bier lecker schmeckt.

Stubsiflasche /Stubbi

Die Stubsiflasche wird auch häufig als Stubbi oder Stubsi bezeichnet. Es ist eine gedrungene, kurze Flasche, die sich der Steinieflasche sehr ähnelt. Im Grunde handelt es sich bei einem Stubbi oder Stubsi lediglich um eine Abfüllungsform, denn: Es kommt darauf an, welche Menge in die entsprechenden Flaschen abgefüllt wurde. Es handelt sich daher um eine charakteristische Flaschenform, die keiner speziellen Marke zuzuordnen ist (auch wenn manche Marken dies sicherlich gern sehen würden). Grundsätzlich kann man sagen, dass Stusses oder Stubbis als eine Flaschenform verstanden werden. Keineswegs gelten sie als Herkunftsnachweis oder gar Herkunftsform. Und genau das ist auch der Grund, weswegen Ihr in den Regalen zahlreiche Flaschenformen dieser Art vorfindet. Bedient Euch und genießt leckeres Bier!

Vichyflasche

Wenn von einer Vichyflasche die Rede ist, so handelt es sich um eine ganz besondere Flaschenform. Es ist eine genormte, meist braune Mehrwegflasche, deren Fassungsvermögen bei 0,33 Litern liegt. Die Form ist dabei identisch zur NRW-Flasche. Der Flaschenhals ist dabei nicht durch Schultern abgesetzt, wie man es von der Longneck-Flasche kennt, sondern verschlankt sich nach oben hin gleichmäßig.