Malzbier und Malztrunk: Erklärung, Zutaten und Sorten im Überblick

Malzbiere in Deutschland: Ist Malzbier ein normales Bier?

Der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum von klassischem Bier ist vor allem im mitteleuropäischen Raum (Deutschland und Tschechien, aber auch in den Niederlanden und in Belgien) besonders hoch. Auch der Absatz von Malzbier (oder Malztrunk) fällt im deutschsprachigen Raum nicht gerade klein aus. Wir zeigen Euch in diesem Beitrag, was es mit den Begrifflichkeiten auf sich hat, was ein Malzbier generell ist, welche Sorten es gibt und warum man es strenggenommen gar nicht als Bier klassifizieren darf.

© Titelbild: Mit herzlichem Dank an Oettinger

Malzbier vs. Malztrunk – der Unterschied

Führen wir uns einmal vor Augen, dass das deutsche Reinheitsgebot für das Brauen von Bier grundsätzlich gilt. Das aus dem Jahre 1516 stammende Gebot besagt, dass Bier ausschließlich aus den Zutaten Wasser, Hopfen und Gerste bestehen darf – anderenfalls ist es kein Bier. Malzbiere hingegen sind bekanntlich besonders süßlich, so dass während des Herstellungsprozesses Zucker hinzugeführt wurde. Dies entspricht folglich nicht dem Reinheitsgebot, so dass man in den Regalen der Supermärkte häufig andere Namen findet, unter anderem den Malztrunk. Ein Malzbier, dem kein Zucker hinzugeführt wurde und das 1,5 % Alkohol im Maxiumum enthalten darf, trägt wiederum zurecht diesen Titel. Wir verweisen, dank eines netten Hinweises einer der größten Brauereien aus Oettingen, gerne auf https://malzbiertrinker.de/malzbier-malztrunk-unterschied Hier sind die wesentliche Unterschiede ebenfalls sehr gut erklärt.

Flensburger Malzbier

Begriff „Malzbier“ im Volksmund

Im Grunde gibt es aufgrund des vorhandenen Zuckers im Getränk keine wirklichen Malzbiere mehr. Dennoch hat sich der Begriff des Malzbieres in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt. Dies vermittelt den Eindruck, als würde es sich tatsächlich um ein Bier handeln – de facto hat es aber mit einem echten Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot überhaupt nichts mehr zutun. Malzgetränk, malzhaltiges Getränk oder der besagte Malztrunk wären die richtigen Begriffe.

Malzgetränk statt Bier

Wer sein Getränk als Bier tituliert, ist nach handwerklichem Gebot und brauereitechnischer Errungenschaft an die Erkenntnisse aus dem Jahr 1516 gebunden. Ein Malzgetränk kann hingegen auch mit anderen Stoffen, Zutaten oder ggf. Aromen angereichert werden. Das hat natürlich zur Folge, dass viel mehr „Geschmack“ und mehr „Vielfalt“ in das Getränk gelangt, führt aber auch dazu, dass es sich noch weiter von einem klassischen Bier entfernt – als dass es ohnehin nicht bezeichnet werden darf bzw. sollte.

Zutaten im Malzgetränk

Das klassische Malzgetränk weist natürlich vor allem Zucker auf – das erklärt den süßlichen Geschmack und sorgt in Kombination mit dunklem Malz auch für die entsprechende Farbe im Glas.

Wasser, Gerstenmalz und Hopfen (oder dessen Auszüge, bekannt als Hopfenextrakt dürfen natürlich nicht fehlen. Neben dem bereits genannten Zucker, häufig in Form von Sirupen hinzugefügt, wird auch Kohlensäure beigefügt, die dem Getränk einen frischen bzw. erfrischenden Geschmack verleihen soll. Auch hier möchten wir auf https://malzbiertrinker.de/malzbier-zutaten als Quelle verweisen. Malzbiertrinker.de gibt an, dass auch die folgenden Stoffe im Malzgetränk enthalten sein können:

  • Agavensirup
  • Apfelsaftkonzentrat
  • Dinkelmalz
  • Farbstoff E150c = Ammoniak-Zuckerkulör
  • natürliches Aroma
  • Süßstoffe (Natriumcyclamat, Sucralose, Acesulfam-K, Natriumsaccharin, Invertzuckersirup, Reissirup)

Da hier auf eine langjährige und vielseitige Expertise zurückgegriffen werden kann, übernehmen wir diese kurze Auflistung der Experten gerne für Euch, liebe Biertrinkerinnen und Biertrinker.

Flensburger Malzbier2

Brauart und Sorte des Malzgetränkes

Malzgetränke sind logischerweise obergärig gebraut. Das bedeutet, dass sich die Hefe während des Brauprozesses im oberen Bereich absetzt. Bei untergärigen Getränken würde die Hefe währenddessen zu Boden sinken. Es ist ein Voll“bier“, dessen Stammwürzegehalt immer zwischen 11,0 und 15,9 Grad Plato liegen muss. Wer schon einmal eine Bierverkostung im professionellen Umfeld miterlebt hat, wird erkennen, dass das Malz unterschiedliche Farben annehmen kann: Es gibt sowohl helles, als auch dunkles und fast schon schwarzes Malz. Bei der Herstellung eines Malzgetränks wird in der Regel das dunkle Malz verwendet, das dem Bier seine klassische, dunkle Farbe verleiht.

Malzbier: Alkoholfreie Alternative?

Aufmerksame Leser werden erkannt haben: Wir haben es gar nicht mit einem Bier zutun. Somit ist die Tatsache, dass kein Alkohol im Getränk vorhanden ist, auch nicht besonders überraschend. Ich persönlich bin kein Fan von Malzgetränken und nehme häufig auch von (sehr) malzlastigen Bieren Abstand. Dennoch war und ist es für mich immer sehr spannend, auch mal links und rechts des „Standard-Bieres“ zu schauen. Malzgetränke sind sicherlich ein enger Verwandter des klassischen Bieres, darf sich als solches jedoch streng genommen nicht bezeichnen.

Fazit

Auf unseren Seiten werden wir (wenn überhaupt) einige Malzgetränk-Einschübe im Blog „von der Seitenlinie“ finden. Wir haben uns auf das Testen und Ausprobieren neuer und bestehender Biersorten konzentriert – wollten die wesentlichen Begrifflichkeiten bzw. Abgrenzungen zum Malzbier einmal für Euch klären.

2 Gedanken zu „Malzbier und Malztrunk: Erklärung, Zutaten und Sorten im Überblick“

  1. Man findet es immer weniger in Kneipen, früher war es gang und gäbe ein Schuss zu bestellen, und man bekam sein Bier zu Hälfte mit Malzbier gemischt. Aber scheinbar trifft es nicht mehr den Geschmack der “letzten Generation”, Schade eigentlich für mich war und ist eine leckere Alternative zu Radler und Bier Cola …
    Danke für Eure “Malzbiererinnerung”!

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