Dosenbier vs. Flaschenbier: Vorteile und Nachteile

Dosenbier vs. Flaschenbier: Vorteile und Nachteile

Es wird Zeit, mit bestimmten Vorurteilen aufzuräumen, denn: Weitläufig herrscht die Meinung, dass Bier aus der Dose keineswegs so gut schmecken kann, wie das besagte „alt bekannte“ Flaschenbier. Doch ist das wirklich so? Kann man tatsächlich einen Unterschied herausschmecken? Auch in einer Blindverkostung? Kann man unterscheiden, ob es sich um ein Bier aus der Dose oder aus der Flasche handelt? Und warum wird überhaupt mal in Dosen und mal in Flaschen abgefüllt? Wir bringen ein wenig Licht ins Dunkle und zeigen Euch, was es mit Dosen- bzw. Flaschenbier auf sich hat und welche Vor- und Nachteile daraus resultieren.

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Flaschen- und Dosenbier: Produktion

Bereits die Produktion unterscheidet sich maßgeblich, vor allem hinsichtlich einer kritischen Variable – dem Preis. Die Fertigung an sich läuft ähnlich ab: Große Produktionsstraßen sorgen sowohl bei der Flaschen-, als auch bei der Dosenabfertigung für reibungslose Prozesse und einen schnellen Output. Der Unterschied: Flaschen kommen als Leergut zurück in die Produktion, müssen gereinigt und gespült werden. Nach der Abfüllung müssen Flaschen mit Banderole und Emblem versehen werden, bevor sie abgepackt werden können für den Verkauf. Dosen werden während der Abfüllung durch großer Aluminimum-Schienen und –Bleche erst erstellt. Idealerweise sitzt die Beschriftung bereits am rechten Fleck, so dass die Dose nur noch „zusammengebaut“ werden muss. Alte Dosen werden eingeschmolzen und zu neuen verarbeitet.

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Kostenfaktor Flasche vs. Dose

Der entscheidende Faktor sind daher vor allem die Produktionskosten, was zur Folge hat, dass Flaschenbier in der Regel deutlich teurer angeboten wird, als Bier aus Dosen. Sicherlich lassen sich auch günstige Flaschenbiere im Handel finden – die Durchschnittsdose wird preislich jedoch immer darunter liegen. Die einfache, günstige und schnelle Produktion sorgt dafür, dass günstige Preise auf den Markt geworfen werden können. Dies hat gewiss nichts mit der Qualität des Bieres zu tun. Doch wie wirkt sich die Qualität letztlich aus?

Qualitätsunterschiede zwischen Flaschenbier und Dosenbier

Die vorherrschende Volksmeinung besagt ganz klar, dass Dosenbier qualitativ niedriger einzuordnen ist. Doch ist das wirklich der Fall? Grundsätzlich sollte Bier kühl und trocken gelagert und möglichst blickdicht abgefüllt werden. Nicht zuletzt werden von den meisten Brauereien genau aus diesem Grund braune Flaschen verwendet. Das Dosenbier ist durch eine Aluminium-Ummantelung bereits sehr gut vor Sonneneinstrahlung (UV-Strahlen) geschützt. Somit unterscheiden sich beide Varianten an dieser Stelle kaum. Eher fällt das Fazit sogar „pro Dose“ aus, denn hier hat die Sonne in der Tat keine Chance. Problematisch ist viel mehr, dass vor allem bei einer längeren Lagerung, diverse Schadstoffe aus der Ummantelung auf das Bier übertragen werden können – aber auch nur dann, wenn das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) bei Weitem überschritten wurde. Während der MHD-Zeit bestehen beim Dosenbier keinerlei bedenken.

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Genuss aus Flasche und Dose

Der Geschmacksunterschied, der subjektiv entsteht, wenn man Flasche und Dose betrachtet, ist in der Regel psychologischer Natur, denn: Schenkt man das entsprechende Bier in ein Glas ein, so wird man geschmacklich kaum einen Unterschied feststellen. Marginale Unterschiede im Geschmack können auf unterschiedliche Abfertigungen und Chargen zurückzuführen sein. Die großen Brauereien sind bemüht, dass ihr Bier möglichst immer gleich schmeckt – doch auch dies gelingt nicht immer vollständig. Leichte Unterschiede sind zeitweise festzustellen, fallen jedoch sporadisch mal zu Gunsten der Dose und mal zu Gunsten der Flasche aus.

Macht den Test: Bei einer Verkostung aus dem Glas werdet Ihr kaum einen Unterschied zwischen Flaschen- und Dosenbier feststellen können.

Umweltfaktor Verpackung

Zu berücksichtigen ist grundsätzlich auch der Umweltfaktor: Flaschen werden wiederverwendet und (aufwändig) gereinigt. Das benötigt natürlich Energie und Arbeitskraft, sorgt jedoch dafür, dass die Müllmenge reduziert wird. In Deutschland hat man sich (mit Recht) vor einiger Zeit für das Dosenpfand entschieden, so dass auch alte Dosen dem Wertstoffkreislauf zugeführt und wiederverwendet werden. Einige Länder innerhalb und außerhalb der EU sind leider noch nicht so weit, so dass Dosen häufig rücksichtslos in der Umwelt entsorgt werden und hier selbstverständlich über Jahre zerfallen – und so die Natur schädigen. Aus ökologischer Sicht, die Energiekosten einmal außer Acht gelassen, sollte die Entscheidung daher immer Pro-Flasche ausfallen, wenn kein Dosenpfand erhoben wird.

Fazit

Wirkliche Unterschiede in Bezug auf die Qualität können nur festgestellt werden, wenn man das wirklich will. Der Rest ist Psychologie. Der Produktionsprozess ist gänzlich verschieden. Nachhaltig auf der einen Seite, kostengünstig auf der anderen Seite. Einer Blindverkostung halten beide Varianten stand. Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums siegt die Flaschenqualität. Der günstige Preis des Dosenbiers sowie die einfachere Transportmöglichkeit seht aber stets auf der Habenseite der Dose.

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