Warmes Bier hilft bei Erkältung: Mythos oder Segen?

Hilft warmes Bier bei einer Erkältung? Warmes Bier gegen Symptome?

Eine Frage, die möglicherweise Generationen beschäftigt: Hilft warmes Bier wirklich gegen eine Erkältung? Kann ein warmes Bier dafür sorgen, dass der Krankheitsverlauf gemildert wird, die Symptome nachlassen und die Erkältung deutlich schneller verschwindet, als es der Arzt verordnet? Wir möchten mit diesem Mythos ein für alle Mal aufräumen und Euch aufzeigen, warum und warum eben nicht, ein warmen Bier helfen kann, eine Erkältung zu lindern. Vor- und Nachteile liegen bei warmen Bier klar auf der Hand, doch sind sie den wenigsten Menschen bekannt. In diesem Beitrag erfahrt Ihr, warum Ihr warmes Bier trinken solltet – und eben warum nicht. Abwägen müsst Ihr letztendlich selbst – aber die folgenden Zeilen dürften Euch bei der Entscheidungsfindung sicherlich helfen.

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Positive Eigenschaften des Bieres

Grundsätzlich kann Bier, wenn man es in Maßen und unregelmäßig genießt, durchaus positive Auswirkungen auf den Körper haben. Denn man muss ich vor Augen halten: Es handelt sich bei den „Zutaten“ definitiv um Naturstoffe. Wenn sich eine Brauerei an das Reinheitsgebot aus dem Jahre 1516 hält, so werden ausschließlich Wasser, Malz und Hopfen verwendet, um ein Bier zu brauen. Und dass Hopfen bekanntlich heilende „Kräfte“ hat, ist (nicht nur aus unserer Sicht) ein ungeschriebenes Gesetz. Hopfen und Malz an sich sind Naturprodukte, die positiv auf den eigenen Körper wirken können. Sie können die Abwehrkräfte und damit das Immunsystem stärken. Das Problem an der Sache: Wir haben es hier auch noch mit Hefe zutun – das bedeutet, dass bei der Gärung folglich Alkohol entsteht, der wiederum keineswegs positiv auf den eigenen Körper wirkt – nicht einmal in minimalen Dosen.

Wer also sagt, ein Bier sei gesund, bezieht sich dabei ausschließlich auf die im Bier verarbeiteten Stoffe – keinesfalls auf den Alkohol. Dieser schadet dem Körper, wie allseits bekannt ist.

Negative Eigenschaften des Bieres

Die negativen Eigenschaften des Bieres liegen demnach klar auf der Hand: Der Alkohol schadet dem eigenen Körper und sorgt dafür, dass Giftstoffe in den Körper gelangen, die mühevoll wieder abgebaut werden müssen. Nun ist unser Körper (im Durchschnitt) relativ stark und kommt mit kleinen Mengen Alkohol wunderbar zurecht. Das heißt: Die positiven Eigenschaften eines Bieres (oder Weines) können die negativen Eigenschaften des Alkohols durchaus überwiegen. Dies ist allerdings sehr kurzfristig gedacht, denn schon nach dem zweiten oder dritten alkoholischen Getränk geht diese Rechnung nicht mehr auf und die negativen Folgen des Alkohols sind im Körper bereits spürbar. Denkbar ist an dieser Stelle natürlich, ein normales, alkoholfreies Bier zu trinken. Aber schmeckt es auch so gut? Das müsst Ihr entscheiden. Nun zurück zur Frage.

Warmes Bier als Heilmacher?

Hilft also warmes Bier nun gegen Erkältung und werden die Abwehrkräfte durch Hopfen und Malz gestärkt? Die Lösung lautet, jein: Grundsätzlich kann ein Bier natürlich für Entspannung sorgen – auch dann, wenn es warm serviert wird. Das sorgt dafür, dass sich der Körper besser auf seine „Baustellen“ konzentrieren kann. Gleichzeitig ist er natürlich damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen. Für den Körper in geringen Maßen eine Leichtigkeit, sobald es regelmäßig und intensiver von Statten geht, jedoch eine wahrhafte Tortur.

Grundsätzlich hilft Wärme, den Körper „auf Temperatur“ zu halten. Gerade dann, wenn Schüttelfrost etc. mit von der Partie ist, kann es sinnvoll sein, den Körper per externe Wärme zu unterstützen. Bei Fieber ist hingegen eher Kälte das richtige Mittel – hier ist von einem warmen Bier gänzlich abzuraten. Wer nun also krank ist und meint, dass ein warmes Bier helfen könnte, dem sei das Folgende gesagt: Alkohol hilft grundsätzlich nie. Wir würden daher dazu raten, auch bei leichten Erkältungssymptomen auf den Konsum von Alkohol zu verzichten. Auf diese Weise muss sich der Körper nicht mit dem Abbau der Giftstoffe beschäftigen. Die grundsätzlichen, positiven Eigenschaften des Bieres, können auch durch andere Produkte dem Körper hinzugefügt werden.

Bier warm und geöffnet – was tun?

Ganz einfach und pragmatisch: Stellt das Bier doch einfach wieder in den Kühlschrank, wartet einen Moment und genießt es zu einer späteren Stunde. Grundsätzlich solltet Ihr jedoch überdenken, mit dem Genuss von alkoholischen Getränken so lange zu warten, bis Ihr wieder gesund seid. Dem Körper schadet es (leider) mehr, als es nützt. Klar: Ein extrem hoher Bierkonsum überdeckt die Erkältungssymptome (und auch alle anderen Symptome des Körpers), er sorgt jedoch auch dafür, dass die Genesungszeit deutlich länger ausfällt. Bis Ihr gesund seid, dauert es daher zwischen 15-40% länger, als wenn Ihr auf Alkohol verzichtet.

Nachfolgewirkungen des warmen Bieres

Nachfolgewirkungen gibt es nur dann, wenn Ihr zu viel trinkt. Bei einem Bier ist das nicht der Fall. Und es wird auch niemand ein einziges Bier „merken“ oder eine Veränderung an seinem Körper spüren – dazu befindet sich im Bier einfach zu wenig Alkohol. Ob warm oder kalt – die Stoffe, die dem Körper zugeführt werden, sind natürlich die gleichen. Dennoch gibt es einen kleinen Unterschied: Bei warmen Bieren muss der Körper keine eigene Energie aufbringen, um die Stoffe zu verarbeiten. Wird es kalt getrunken, so wird es im Magen erst „erwärmt“ bzw. verdauungstauglich gemacht. Dies strengt den Körper mehr. Hier muss mehr Kraft aufgewendet werden, als wenn das Bier bereits vorgewärmt ist (dafür schmeckt es nicht besonders gut). Aber die Kraft, die Ihr auf diese Weise spart, kann natürlich in die eigene Genesung investiert werden. Auf diese Weise werdet Ihr möglicherweise schneller gesund.

Warm oder kalt – ein Mythos?

Ein Mythos definitiv nicht, aber auch keine Regel, die befolgt werden sollte. Wir raten davon ab, während einer Erkrankung Alkohol zu trinken – ganz egal in welcher Form. Unbestreitbar sind die positiven Eigenschaften aus Hopfen- und Malzauszügen, die die Genesung unterstützen können. Dennoch überwiegt der Alkoholanteil im Bier, weswegen wir entsprechend abraten.

Fazit

Ein spannendes Thema und ein sicherlich sehr häufig diskutierter Bereich im Internet. Wir möchten Euch nun die Chance geben, Euch ebenfalls zum Thema zu äußern: Nutzt daher gerne unsere Kommentare und entscheidet zunächst einmal: Trinkt Ihr warmes Bier bei einer Erkältung? Oder wie haltet Ihr es generell mit dem Konsum alkoholischer Getränke während einer Erkrankung? Wie sind sehr gespannt auf Eure Meinungen und Kommentare.

1 Gedanke zu „Warmes Bier hilft bei Erkältung: Mythos oder Segen?“

  1. Meine Meinung dazu ist, dass es in Maßen genossen tatsächlich hilft. Mein Opa schwört drauf, so dass ich Google auch mal diesbezüglich befragt hatte.
    Auf der Seite PraxisVita steht zusammengefasst dazu folgendes:

    “Vor allem abends getrunken hilft ein aufgewärmtes Glas Bier: Hopfen und Malz enthalten Schlaf fördernde Bitterstoffe und ätherische Öle, die die von Erkältungssymptomen durchzogene Nacht ruhiger und erholsamer machen. Bitterstoffe wirken außerdem nicht nur bekanntermaßen gegen Heißhunger, sondern auch antibakteriell. Gleiches gilt für den im Bier enthaltenen Alkohol. ”

    Aber ganz WICHTIG! Warmes Bier gegen Erkältung – kein heißes!
    Kocht man das Getränk zu stark, verflüchtigt sich der Alkohol und mit ihm die antibakterielle Wirkung. Die Empfehlung dazu, das Bier auf nicht mehr als 40 Grad zu erwärmen und es anschließend in kleinen Schlucken zu trinken.

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